Island - Iceland |
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Seljafoss - Skogafoss - Vik |
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Lagarfljot-See | ||||
Selfoss |
Seljafoss-Skogafoss-Vik |
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Ein Tag im Juli 2005 Die Sonne ist heute mal wieder unser Wecker. Regina hat zwar schon das Schiebedach geöffnet, aber da es windstill ist, steht die Hitze im Bully. Die Stühle liegen immer noch in der Dachbox, also bauen wir zuerst das Bett ab, um Platz für unser Frühstück zu schaffen. Allerdings stehen wir auch am Fahrweg und bei der Trockenheit staubt es, wenn ein Auto vorbei fährt. Diesmal filmt Regina bei der Abfahrt beide Durchfahrten und steigt nach der letzten Furt zu. Arian hat ein paar Fotos geschossen, wie unser Bully durchs Wasser fährt. Unser erstes Tagesziel ist der Seljafoss, wo wir zuerst ein zweites Frühstück einnehmen. Hier kann man den Wasserfall hinterwandern, was ich mit Arian gleich zwei Mal mache, da ich beim ersten Rundgang keine Kamera dabei habe, aber die Ansicht hinter dem Wasserfall beeindruckend ist. Also Kamera und ein Taschentuch mitgenommen und Aufnahmen geschossen. Nach jeder Aufnahme muss ich Kamera und Objektiv mit dem Taschentuch trocknen. Meiner Frau ist die Angelegenheit zu feucht und so sieht sie sich das ganze aus sicherer Entfernung an. Unsere zweite Station machen wir schon wenige Kilometer weiter am Skogafoss, der sich aus über 60 Metern auf einer Breite von 20 Metern in die Tiefe stürzt. Sehr beeindruckend im Sonnenschein mit wunderschönem Regenbogen. Hoffentlich sieht man ihn auch auf den Fotos so wie in der Wirklichkeit. Nach etlichen Aufnahmen haben wir genug. Gegen 17:30 Uhr erreichen wir den Campingplatz in Vik (GPS N63°25.142' W018°59.768'). Der Platz liegt an einer hohen Felswand und verfügt über Rasenflächen. Ein vernünftiger Stellplatz ist schnell gefunden und Strom für unseren Kühlschrank gibt es auch. Auf dem nahen Meer steht eine geschlossene Wolkenbank und an den Bergen hängen tiefe Wolken fest. In Vik scheint noch die Sonne und es ist bei Windstille sogar angenehm warm. Diesmal hole ich Tisch und Stühle aus der Dachbox und zwei Bier aus dem Kühlschrank. Arian bereitet schon drei Suppen für uns vor. Hier kommt, obwohl es windstill ist, das kleine Zelt zum Einsatz, da wir dem Frieden nicht trauen. Laut Reiseführer soll die Gegend hier eine äußerst windige Ecke sein. Gegen 19 Uhr zieht plötzlich dichter Nebel auf und es wird sehr feucht. Die Sichtweite liegt jetzt nur noch bei etwa 150 Metern. Wir ziehen uns mit unseren Spaghettis in den Bus zurück. Anschließend schnappt sich Arian sofort wieder das Sakrileg. Er ist schon bei den letzten Seiten angelangt und will das Buch offensichtlich heute noch auslesen. Regina studiert die Karten, schmökert im Reiseführer und macht sich sofort Sorgen um Bully's Wohlbefinden. Ich habe mir den heutigen Tagesbericht vorgenommen, da ich bisher noch nicht zum Schreiben kam. Ein Tag im Juli 2005 Ich sitze hier im Gemeinschaftsraum und betreibe mal wieder Miljöstudie. Drei Gruppen sitzen zu Tisch, zwei Paare und eine Achtergruppe. Die Achtergruppe ist offensichtlich eine Studiengruppe auf der Suche nach Thymian. Regina hat sie heimlich beim Abwasch belauscht! Der Trip hat jeden von denen 2.000 Euro gekostet und sie haben ein Tagesbudget in Höhe von 300 Euro zur Verfügung, das bei den isländischen Lebensmittelpreisen aber wohl nicht ausreicht. Folglich will der Leiter einen Zuschuss kassieren, was allgemeines Murren und Zähnefletschen hervorruft. Dann erklärt er ihnen, wie sie den Weg zum Thymian finden, der irgendwo hier in den Bergen wächst. Die Truppe macht sich auf den Weg, derweil ihr Gruppenleiter zurück bleibt und seine Knochen schont. Fährt man deshalb nach Island? Da ist doch das nächste Gartencenter bestimmt näher und vor allem weitaus billiger. Der Grund unserer Anwesenheit im Gemeinschaftsraum ist zweifelsohne das Frühstück und das Objekt der Begierde: Der Toaster! Als meine Frau übrigens gestern Abend mit der Nachricht zum Zelt kam, dass es hier einen Toaster gibt, hellten sich schlagartig unsere Mienen auf! Gerade haben ein paar Camper mit ihrem Marschgepäck den Raum betreten, verweilen aber nur wenige Minuten. Ich muss ein paar Minuten warten, bis eine der zwei Kochplatten frei wird, dann wird Kaffeewasser aufgesetzt und auch frischer Tee für Arian gekocht.
Das Toastbrot schmeckt plötzlich ganz hervorragend, ich will ja nicht gleich übertreiben, ist aber mit Sicherheit das Beste, das ich seit vier Wochen genossen habe. Gestern Abend öffnete ich mit dem letzten Stück Baguette eine kleine Konserve undefinierbaren Inhalts, die wir letztes Jahr aus Kroatien mitgebracht haben. Schon da hat sich keiner im Urlaub rangetraut. Sieht aus wie Fischroggen, riecht auch nach Fisch, schmeckt aber nicht nach Fisch. Um es mal in aller Deutlichkeit auf den Punkt zu bringen: Es schmeckt überhaupt nicht. Nachdem ich erfolglos versucht habe, meiner Familie die rote Masse schmackhaft zu machen (die haben den Inhalt wohl schon gerochen), wandert Dose samt Inhalt schließlich in den Müll. Nach dem Frühstück erkunden wir Vik. Zuerst hole ich 10.000 ISK vom Bankautomaten ab, dann kaufen wir ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt ein. Hier entdeckt Arian die amerikanischen "Oreo" Kekse und nimmt zwei Packungen mit. Die Lebensmittel werden im Bully verstaut, dann geht's ab zum Strand. Kein Lundi weit und breit, laut Reiseführer sollen einem die Piepmätze hier nur so um die Birne schwirren. Aus lauter Frust fange ich ein Entenküken. Das Kleine ist ganz aufgeregt und Mama macht sich mit dem Rest der Familie lieber aus dem Staub. Wir taufen den süßen Kerl auf den Namen "Donald" und schicken ihn wieder zur Familie zurück. Nach unserer Strandwanderung setzen wir uns ins "Halldorskaffi" und trinken Kaffee. Arian bestellt sich ein Stück Schokoladentorte, das ganz hervorragend schmeckt. Das "Halldorskaffi" ist in einem Haus zusammen mit der Touristeninformation und einem Museum untergebracht. Auf der anderen Straßenseite probt gerade eine Band in einem Raum einer Lagerhalle für ihren nächsten Auftritt. Wir folgen der Musik und hören zwei Lieder lang zu, während ich die Band filme. So langsam bekommen wir Hunger. Arian hat auf dem Campingplatz gerade einen Engländer kennen gelernt und prägt sich neue Wörter ein. Sicherheitshalber notiert er sie sich auch noch. Regina und ich setzen uns in den Gemeinschaftsraum und bereiten das Abendbrot vor. Zum Abendessen gibt es heute Eisberg- und Tomatensalat, Bayerische Weißwürste mit süßem Senf und isländisches Schwarzbrot mit allerlei Belag, frisch aus unseren Vorräten. |
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