Donnerstag August 2000
Ich muss morgens erst mal die Kocher mit Benzin auffüllen, damit Arian Wasser für unseren Kaffee kochen kann. Bei der Gelegenheit repariere ich gleich den alten Benzinkocher, dessen Generator kaputt ist.
Apropos Benzin! Was mir an den süditalienischen Tankstellen sofort aufgefallen ist, sind die Tankwarte, die mit einer wahren Todesverachtung mit ihrem Glimmstengel im Mundwinkel die Zapfpistole bedienen.
Zum Frühstück gibt's die letzten dieser leckeren Fischfilets "Filetti Marinati". So früh aber nicht jedermanns Geschmack, also darf ich sie alleine essen. Einfach köstlich!
Auf dem Campingplatz
Nach dem Frühstück ist Waschtag, Regina und Angelika legen sich mächtig ins Zeug, ich spanne Leinen ums Zelt herum. Danach geht's ab zum Strand. Kaum haben wir es uns gemütlich gemacht, ziehen dunkle Wolken herauf und es fängt doch tatsächlich an zu regnen. Nicht ein kleines Bisschen, nein, richtiger Platzregen garniert mit etwas Donner! Völlig durchnässt erreichen wir unseren Campingplatz. Der liegt nämlich nicht direkt am Meer, sondern gute 200 Meter neben der Badebucht an der Strandstraße. So wird unsere Wäsche weichgespült, aber nach zwei Stunden scheint wieder die Sonne und wir verziehen uns wieder in unsere kleine Badebucht. Arian bekommt von Italienern einen Seeigel geschenkt, danach schnorchel ich mit Arian an den Felsen entlang. Das Wasser ist hier absolut klar, Fische gibt es auch. Nicht lange und der Himmel zieht wieder zu und wir ziehen zum Zelt um. Mal ein Tag, der nicht so knallheiß ist, das ist recht angenehm.
Jetzt haben wir aber Hunger und dagegen helfen immer Spaghettis mit Tomatensoße und Parmesankäse. Zum Nachtisch gibt's frische Feigen vom Baum. In einer Ecke des Campingplatzes steht nämlich ein großer Feigenbaum, der uns bereitwillig seine reifen Früchte überlässt.
Am Abend verschwinden Angelika und Achim zum Stadtbummel, etwa 2 Stunden später mache ich mich mit Regina auch auf den Weg durch den Ort. Hier kann man mit seinem Wohnmobil auch an der Strandpromenade stehen, sogar Duschen sind vorhanden. Am Strand herrscht lebhaftes Treiben, ansonsten im Ort aber tote Hose.
Freitag August 2000
Um 7 Uhr ist für mich die Nacht vorbei, ich stehe auf, koche Kaffee und hole Croissants zum Frühstück. Dann machen wir uns auf den Weg nach Cava Grande (www.cavagrande.superera.it). Den Tipp mit der Schlucht von Cava Grande habe ich von ein paar Deutschen bekommen, die ich am Strand angesprochen habe.
Cava Grande
Zuerst aber müssen wir den Weg dorthin finden, denn es gibt nirgendwo ein Hinweisschild. Aber wir sind in Italien und da Italiener nicht nur gut gekleidet sondern auch äußerst hilfsbereit sind, findet sich auch sofort eine hilfsbereite Seele, die uns den rechten Weg weisen will. Der Wille ist stark, das Fleisch aber schwach. Voll wie eine Haubitze trohnt die arme Seele auf ihrem Moped und nutzt beim Versuch der Fortbewegung die volle Straßenbreite. An der Hauptstraße bedanken wir uns überschwänglich, denn anschließend geht's hoch in die Berge und das würde der arme Kerl nie und nimmer überleben.
Oben am Eingang der Schlucht (GPS N36°58.058' E015°05.593') parke ich den Bully und wir machen uns an den Abstieg. Angelika ist vorsichtshalber auf dem Campingplatz geblieben, da sie sich gestern auf dem Weg zum Strand den Knöchel etwas verstaucht hat.
Kühles Bad im Fluss
Die Schlucht ist tief, der Weg steil, kein Schatten weit und breit und es herrscht eine Gluthitze. Uff, hier müssen wir wieder hoch, das kann ja heiter werden! An der Talsohle stoßen wir nach 40 Minuten Fußmarsch auf den Fluss. In Nullkommanix bin ich ausgezogen und hopse ins Wasser. Arian brauche ich erst gar nicht aufzufordern, er kommt sofort mit rein. Ist das herrlich!
Cava Grande
Auch Achim entledigt sich seiner Sachen. Regina steht derweil Schmiere, da wir nackend baden! Danach laufen wir zu den kleinen Seen, die der Fluss im Tal bildet. Arian findet Gefallen daran, ins Wasser zu springen. Ich warte unten im Wasser und Arian springt vom Rand. Es sind zwar nur knapp zwei Meter, aber nachdem er die erste Hemmung überwunden hat macht es ihm richtig Spaß.
Cava Grande
Den Aufstieg schaffen wir in rekordverdächtigen 53 Minuten, leider sind unsere Wasserflaschen mittlerweile leer. Oben im Restaurant können wir dann ausgiebig unseren Durst löschen.
Cava Grande
Zum Abendbrot hat sich Arian im Supermarkt Tortellinis gekauft, wir essen Bratkartoffeln mit Wurst, zum Nachtisch gibt's Tomaten mit Mozarella und frischem Basilikum.
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