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Icepack

Ein Tag im Juni 2005

Die ganze Nacht hindurch ist der Wind über den Platz gefegt. Ich bin mehrmals von dem Krach, den er mit der Zeltplane veranstaltet hat, wach geworden. Und das will was heißen! Es ist schon ein Weilchen hell, aber doch erst 6:12 Uhr. Ich habe noch keine Lust aufzustehen. Arian und Regina rühren sich auch noch nicht in ihren Schlafsäcken. Heute soll es laut Wetterbericht nur etwa 19°C warm werden, danach sollen es die nächsten Tage dann aber wieder bis zu 22°C werden. 

Regina weckt mich um viertel Neun (Berliner und andere Intelligenzbestien wissen, dass damit 8:15 Uhr gemeint ist) mit der Nachricht, dass der Kaffee fertig ist. Das ist ja mal eine gute Nachricht! Also nix wie hoch, schnell gewaschen und Zähne geputzt. Brötchen sind auch schon da (8 Brötchen für lächerliche 32 DKK = 4,29 €) und so kann ja nichts mehr schief gehen. Wir beschließen, das Zelt abzubauen und auch gleichzeitig den Standort zu wechseln. Der Platz ist ja nicht schlecht, aber wenn wir schon das Zelt abbauen, dann können wir auch gleich nach Hanstholm fahren. Vielleicht finden wir ja auch in der Nähe des Limfjords einen schönen windgeschützten Platz. 

In Hvide Sande machen wir einen kurzen Stopp (GPS N56°00.017' E008°07.651') und in der Nähe des Limfjords besichtigen wir einen sehr einsam gelegenen privaten Campingplatz (GPS N56°49.981' E008°29.349'). Leider nicht das was uns vorschwebt und so geht's gleich wieder weiter. Der Campingplatz bei Hanstholm (GPS N57°06.551' E008°40.046') ist schließlich ganz in Ordnung und so checken wir um 14:15 Uhr ein, obwohl die Rezeption eigentlich noch bis um 15 Uhr geschlossen hat. Wir entscheiden uns schließlich für den Standplatz Nr. 168 (GPS N57°0.642' E008°40.147'). Zwar nicht ganz windgeschützt, aber Regina will in der Sonne stehen. 

Mittlerweile haben wir auf unserer Fahrt in Richtung Norden die Wolken hinter uns gelassen und genießen herrlich blauen Himmel beim Zeltaufbau. Die Lufttemperatur liegt bei erfrischenden 18°C. 

Nachmittags gibt es die restlichen Brötchen vom Frühstück (die sind immer noch hervorragend) mit Suppe und danach Kaffee mit "ohne Kuchen". Da keiner von uns Dreien auch nur annähernd satt wird, vertrösten wir uns gegenseitig auf den Abend, wo wir Spaghettis essen wollen. Bis dahin halten Arian und Regina im Zelt Siesta und ich lese im Bully den Tagesspiegel vom Montag. 

Campingplatz Hanstholm

Ein Tag im Juni 2005

Ich werde vom Geräusch der Schiebetür wach und mir ist plötzlich unheimlich warm im Schlafsack. Aha, die Sonne scheint aufs Zelt. Wenig Wind und blauer Himmel ohne eine Wolke, der Wetterbericht hält offensichtlich, was er versprach. Dem neuesten Bericht zufolge soll es sogar bis einschließlich Freitag sehr schön sein und erst dann schlechter werden. Schau'n 'mer mal. Regina ist schon zum Duschen gegangen, ich vergnüge mich am Waschbecken bei ausgiebiger Körperpflege. 

Jetzt (9:45 Uhr) wird endlich gefrühstückt! Die Brötchen sind wieder sehr gut, aber leider sitzen wir bei 17,3°C am Zelt im Schatten. Heißes Wasser für Kaffee und Früchtetee bereite ich mit unserem kleinen Tauchsieder zu. Bei 300 Watt Leistung muss man sich aber etwas gedulden. 

Gegen Mittag gehe ich mit Arian an den Strand. Der Campingplatz liegt unmittelbar am Meer, aber es sind von unserem Zelt aus doch noch gut und gerne 500 Meter bis zum Wasser, da wir etwa in der geographischen Mitte des Platzes stehen. Zum Baden oder Sonnen ist der Strand leider völlig ungeeignet, da er nur aus Klamotten besteht und im Wasser flache Felsen liegen. Das ist selbst mit meinen Wassertretern ganz sicher kein Vergnügen. 

In der Fischhalle des Campingplatzes filetieren Angler gerade ihren Fang. Wir sehen uns das eine Weile an und ich staune über die gewaltige Menge an Dorsch, die sie an einem Tag aus dem Wasser gezogen haben. Ein Angler hat sich seinen Fisch gleich am Hafen in einer Maschine bearbeiten lassen und friert hier auf dem Platz in einer der Tiefkühltruhen 25 kg Dorschfilet ein! Die Dorsche haben teilweise beachtliche Größe. Die Angler sind heute früh mit einem Hochseekutter von Hanstholm aus zum Gelben Riff gefahren und haben dort geangelt. Da hätte ich meine alte Angelausrüstung mitnehmen und es noch mal wie damals in den 70er Jahren versuchen sollen. Arian isst zwar keinen Fisch, aber vielleicht hätte ihm das Hochseeangeln Spaß gemacht. 

Wir haben jetzt Hunger auf Kartoffelpüree mit Bratensoße und Dosenwürstchen mit Tubensenf. Das schmeckt alles zusammen gar nicht mal so schlecht wie es sich anhört und satt sind wir auch noch geworden. Ein waschechter Gourmet wird sich bei diesen Zeilen zumindest innerlich übergeben, aber wie sagte doch mein alter Judotrainer an der Technischen Fachhochschule immer so schön? "Was nicht umbringt, macht nur noch härter!" 

Arian geht abends auf den Spielplatz und turnt auf dem Trampolin herum. Ich laufe mit Regina zum Strand und mache in der Abendsonne ein paar Aufnahmen. Anschließend spielen wir Kniffel. Die erste Runde geht an Arian, die Zweite gewinne ich. 

Campingplatz Hanstholm
Auf dem Campingplatz Hanstholm

Ein Tag im Juni 2005

Den heutigen Tag verbringen wir mit faulenzen und ich nehme mir mein Geburtstagsgeschenk von Helge vor: Den Roman "Sakrileg - the da vinci code" von Dan Brown. Er hat mir die illustrierte Ausgabe geschenkt, die, wenn man den Roman öde findet, immer noch als Bilderbuch eine gute Figur macht. Nach den ersten Kapiteln halte ich ein wenig Augenruhe im Zelt, danach brechen wir um 16 Uhr nach Hanstholm auf, wo wir im Einkaufszentrum ein paar Lebensmittel kaufen. 

In Hanstholm herrscht total Tote Hose. In dem Ort ist ja absolut nix los. Lediglich auf einem Fischkutter treffen wir zwei Spaßvögel. So sehen wir uns am Hafen um und essen danach jeder einen Hot Dog (17 DKK pro Stück). Der Hot Dog ist sein Geld nicht mal annähernd wert, da habe ich den Salat. Ich wollte Arian die typisch dänischen Hot Dogs vorführen und nun das! 

An Bord steppt der Bär!
An Bord steppt der Bär!

Wieder auf dem Platz zurück bereiten wir unser Essen zu. Kasseler Koteletts mit Reis und Bratensoße und als Beilage Tomatensalat mit Zwiebeln und Thunfisch. Die Bratensoße ist der Clou. Die Dinger sind als Proben oder Reklamebeigaben bei uns gelandet und werden jetzt vernichtet. Dazu gibt es Tuborg Grün. Diese Kombination haut mit Sicherheit den stärksten Gourmet aus den Latschen. Das Tuborg rettet dann aber den Abend.

Morgen Abend geht unsere Fähre und wie auf den Färöern und Island das Wetter sein wird, können wir uns gut vorstellen. Wahrscheinlich das genaue Gegenteil von hier und trocken. 

Ein Tag im Juni 2005

Heute früh hat es geregnet. Meine anfängliche Befürchtung, dass wir hier noch einregnen und dann ein nasses Zelt einpacken dürfen, hat sich aber zum Glück nicht bewahrheitet. Jetzt (9:36 Uhr) sieht es schon wieder ganz passabel aus und auch die Sonne lugt ab und zu durch die Wolken. So können wir alles trocken verpacken und kniffeln noch ein paar Runden, da wir nicht die ganze Zeit am Hafen stehen wollen. Gegen 16 Uhr verlassen wir den Platz und fahren zum Hafen. 

Hoch interessant, was und wer da so alles an Bord der Fähre "Norröna" will. Neben uns steht ein Land Rover Defender, voll gepackt bis unters Dach, Mama am Steuer, Papa auf dem Beifahrersitz und die Kids campieren auf der Rückbank. So weit, so gut. Der absolute Hammer aber ist Papas Equipment vor dem Beifahrersitz. Da hat er sich einen kompletten Computerarbeitsplatz mit Laptop eingerichtet! Alles fest installiert. Als Software hat er gerade die Islandkarte aufgerufen, mit der er dann Mama wahlweise in die Wüste schickt, oder aber ins Gebirge, je nach Lust und Laune. Was für ein Brüller, der Mann ist tatsächlich Urlaubsreif!

Ich stelle mir das richtig spannend vor: 
Mann: "So Mutti aufgepasst, die Straße macht gleich einen Knick! 
Frau: "Das sehe ich auch."
Mann: "Gleich müssen wir scharf links abbiegen." 
Frau: "Was??? Wie ... ?" 
Mann: "Keine Widerrede ... Achtung, jetzt!" 
Frau: "Meinetwegen ... " 
Alle: "Neeiiinnn, Ahhhhhhhhhhhh!" 

Die Norröna im Hafen von Hanstholm
Die Norröna im Hafen von Hanstholm

Nachdem wir unsere Bordkarten haben, beginnt die Warterei. Etwas Abwechslung verschafft nur ein Hänger, der vom Sattelschlepper fällt und führerlos durch die Gegend rutscht. Erst mit einem Gabelstapler wird er wieder angehoben und auf die Zugmaschine zurück gesetzt. Endlich an Bord, beziehen wir sofort unsere Kabinen. Wir haben so genannte Couchettes gebucht, das sind kleine Kabinen mit Etagenbetten, einer Schwingtür davor und sonst nichts.

Jetzt beginnt endlich der "richtige" Urlaub. Aufgepasst ihr Trolle, Gnome und Elfen, wir kommen ... 

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