Mittwoch August 2000
Heute bewegen wir uns nicht vom Fleck. Wir stehen gut im Schatten und die Sonne nervt nicht so früh. Ich bade eine Runde früh um 7 Uhr, danach schlafe ich noch ein wenig im Bully. Mittags setzen wir uns alle an den Strand, es ist sehr windig und es steht eine ordentliche Welle am Strand. Abends speisen wir im Restaurant, Arian hat auch hier sofort die allgegenwärtigen Spielautomaten entdeckt.
Donnerstag August 2000
Der Abschied ist gekommen, wir fahren auf der 106 weiter in Richtung Tarento. Wir wollen möglichst frühzeitig auf einem Campingplatz unterkommen, da wir auf der nächsten Etappe die alte Höhlenstadt Matera besichtigen wollen.
Der erste Platz entspricht nicht unserer (meiner) Erwartungshaltung, denn er liegt nicht am Meer. Am frühen Nachmittag, gegen 15.30 Uhr, werden wir nahe Catanzaro beim Campingplatz Calabrisella (GPS N38°47.684' E016°35.332') fündig. Wir besichtigen schon mal den Platz, die Rezeption öffnet aber erst um 16.30 Uhr. So lange müssen unsere Autos draußen parken. Der Platz ist zwar recht groß, macht aber einen guten Eindruck, zumal er dicht mit Bäumen bestanden ist. Arian ist über die große Spielhalle begeistert. Viele Bäume, viel Schatten, außerdem stehen wir mit unserem Zelt auf Rasen! Kann man für umgerechnet etwas über 60 DM für uns drei eigentlich auch erwarten, oder? Selbstverständlich ist in diesem Preis die Warmdusche nicht enthalten und für warmes Abwaschwasser hat man gefälligst selbst zu sorgen. Das ist italienischer Standard.
Arian hat wieder Geld in einem Spielautomaten gefunden, das freut ihn immer mächtig. Wie sich dann sein 500 Lire-Stück im Spielautomaten verklemmt, eilt Achim sofort mit seinem Schweizermesser zu Hilfe und setzt den Automaten kurzerhand außer Gefecht - er tilt ihn sozusagen dauerhaft: Die Schere bleibt im Münzschlitz stecken und bricht schließlich nach brutaler Gewalteinwirkung ab! Bei nächster Gelegenheit werde ich Achim ein neues Messer schenken. Oder vielleicht besser gleich einen Kuhfuß (Brechstange)? Um 23 Uhr hole ich dann Arian aus der Spielhalle und stecke ihn ins Zelt. Gut möglich, dass er sonst in der Spielhalle noch übernachtet hätte!
Freitag August 2000
Schön lange ausgeschlafen, Arian holt Brötchen, dann gehen wir schwimmen. Das Wasser ist herrlich warm und sehr klar. Nachmittags wollen wir in den Ort laufen, wir brauchen mal wieder Bares aus dem Geldautomaten (in Italien Bankomat genannt). Bis zur Straße laufe ich noch mit, dann peile ich mal kurz die Lage und kehre zum Platz zurück, da man erstens auf dem schmalen Seitenstreifen der Straße laufen muss und zweitens der Ort garantiert weit genug entfernt ist. Nichts gegen Fußmärsche, aber man soll ja nicht gleich übertreiben! Ich pass' besser - selbstlos wie ich nun mal bin - bei einem kühlen Bier auf unser Hab und Gut auf dem Campingplatz auf.
Wie sich bei der Rückkehr herausstellt, sind es 5 Kilometer bis zum Ort und da war immer noch kein Bargeldautomat in Sicht. Da hab ich aber noch mal Schwein gehabt. Den Weg erledige ich wohl besser morgen mit dem Auto. Arians Spielwut hat sich heute übrigens ein wenig gelegt.
Die heutigen Lufttemperaturen: 9 Uhr 28°C, 12 Uhr 39°C, 12.45 Uhr 41°C, 13.15 Uhr 42°C, 14 Uhr 38°C, 15.10 Uhr 35°C, 16 Uhr 34°C (immer am Stellplatz im Schatten gemessen).
Samstag August 2000
Nach dem Frühstück fahre ich mit Achim um 11 Uhr nach Catanzaro Geld holen. Auf dem Rückweg entdecken wir noch einen Fleischer, wo wir uns mit Würsten und Fleischspießen für heute Abend eindecken. Eine Flasche Wein und Tequila kommen auch gleich mit. Für den Tequila haben wir noch ein paar selbstgepflückte sizilianische Zitronen. Die sind inzwischen schon schön gelb geworden.
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