Dienstag August 2000
Nach dem Frühstück verlassen wir den Platz, aber nicht ohne vorher noch mal Frischwasser zu bunkern. Achim füllt seinen Tank randvoll, wobei das WoMo auch gleich mit aufgefüllt wird. Alles nicht so schlimm, bei dieser Hitze trocknet das alles wieder im Nu.
Aber heute wollen wir nicht nur Frischwasser tanken, sondern auch jede Menge Kultur. Unser nächstes Ziel heißt daher Pompeji. Nur haben die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt und von letzterem fließt heute reichlich. Zuerst verfransen wir uns auf der Autobahn! Meine Leute haben partout keinen Bock auf Sightseeing durch Neapel, also umfahren wir den Vesuv im Uhrzeigersinn und nähern uns Pompeji von Norden her. Nur hat in Italien offenbar niemand damit gerechnet, dass Touristen auch von Norden aus nach Pompeji wollen. Es gibt in dieser Gegend kaum Schilder, geschweige denn einen Hinweis auf Pompeji. Dafür stoßen wir auf ein Gartencenter! Hier kaufe ich gleich zwei Sonnenschirme für 30.000 Lire!!! Na bitte! Irgendwie gelangen wir nach etlichen Interviews am Straßenrand dann doch noch nach Pompeji (GPS N40°45.383' E014°27.966').
Pompeji
Auf dem Parkplatz wird der übliche Obolus von 5.000 Lire entrichtet und dann flüchten wir sofort in den Schatten. Hier am Stadion stehen teilweise riesige Bäume, die wohltuende Kühle spenden.
Pompeji
In Pompeji selbst grillt uns erbarmungslos die Sonne. Steine, nichts wie Steine! Aber was für Steine! Ich bin schwer beeindruckt. Es wird immer noch in Pompeji gegraben und instandgesetzt. Ganze Stadtteile sind für Besucher gesperrt. Nach fast drei Stunden Stadtbummel in brütender Hitze machen wir uns auf die Weiterfahrt.
Pompeji
Pompeji
Aus Pompeji schicke ich noch zwei Kodachrome 64 Filme zur Entwicklung nach Stuttgart. Den Ersten gebe ich vor dem Stadtbummel im Postamt am Schalter ab, hier kaufe ich auch gleich Briefmarken, den Zweiten stecke ich nach unserer Besichtigungstour vor dem Postamt in den Briefkasten. Ich hoffe dass alles Gut geht und keiner verloren geht, das wäre schon herbe. Aber ich gehe das Risiko lieber ein, da ich sonst die belichteten Filme in dieser Hitze wochenlang spazieren fahren müsste. Im Nachhinein stellt sich meine Entscheidung auch als Richtig heraus. Keiner der Filme geht verloren, obwohl einige der Briefkästen nicht mehr ganz taufrisch aussehen, so, als ob sie noch regelmäßig geleert werden.
Wir nähern uns wieder dem Mittelmeer und wollen heute ein ruhiges Plätzen zum Bleiben suchen. Einen schönen Strand finden wir auch prompt neben der "Havanna Bar" (GPS N40°33.693' E014°53.851'), aber leider auch total verdreckt. Arian und ich sausen sofort ins Wasser. Er zeigt mir, wie gut er schwimmen kann. Danach laufen wir beide am Strand entlang auf der Suche nach einer Dusche. Am Campingplatz nebenan werden wir schließlich fündig. In der prallen Sonne hopsen verschwitzte Frauen zum Takt der Musik um den Animateur herum. Von der Dusche habe ich einen gute Sicht auf diese Szene. Mein aufmunterndes Klatschen findet aber leider keinen Anklang bei den Damen.
Nach unserer Rückkehr treffen wir auf unsere völlig verstörten Mitreisenden und können Achim gerade noch davon abhalten, sich in die Fluten zu stürzen. Ist es Liebeskummer oder schon die Midlife-Crisis? Aber die Aufregung legt sich auch schnell wieder, man hatte nur nicht bemerkt, dass wir uns nach dem Baden auf den Weg vom Wasser zum Campingplatz nebenan gemacht haben. Kaum hat mich Regina aus den Augen verloren, schon bricht sie in Panik aus! Und das nach 25 Jahren Ehe! Ist doch irgendwie toll! Oder hatte sie etwa nur Angst um Arian?
Unser Abendbrot nehmen wir an der Bar ein und der Wirt erklärt uns, dass wir die Autos besser unter die Strohdächer stellen. Wir können dort auch ruhig die Nacht verbringen. Achims WoMo passt leider nicht drunter, er stellt sich daneben. In der Bar lassen wir den Tag gemütlich ausklingen, Arian spielt mit Kindern am Strand Beachvolleyball.
Mittwoch August 2000
Bis um 8 Uhr schlafen wir drei auf dem Parkplatz, danach erfolgt die Morgentoilette in der Bar. Unser Frühstück nehmen wir danach in der Bar ein, unsere Freunde frühstücken lieber im WoMo.
Ceres-Tempel in
Paestum
Zu unserem heutigen Ziel, der Tempelanlage von Paestum (GPS N40°26.083' E014°58.933'), ist es ja nicht mehr weit. Also lassen wir es ruhig angehen. Leider sind zwei der Tempel eingerüstet und werden zur Zeit restauriert, trotzdem gibt es hier noch genug zu bewundern.
Ceres-Tempel in
Paestum
Regina, Arian & Achim in Paestum
Nach der Besichtigungstour bummeln wir noch ein wenig durch den Ort, danach machen wir uns auf den Weg über die Autobahn A3 gen Süden. Bei einer kurzen Rast an der Ausfahrt Lago Negro Nord (GPS N40°08.462' E015°44.131') abseits der Autobahn A3 bricht mir nach einer Stunde Schlaf leider mein Brillengestell durch, ab jetzt fahre ich nur noch mit Sonnenbrille! Als ich die Seitenscheibe der Fahrertür öffne, zerlegt sich auch noch die Fensterkurbel. OK, dann fahre ich eben ab jetzt nur noch mit offenem Fenster!
Weiter geht's mit Sonnenbrille und offenem Fenster in Richtung Süden! Nachtquartier finden wir spätabends in dem kleinen Fischerhafen Falerna Marina (GPS N38°56.075' E016°12.563'). Hier gibt's zum Abendbrot ein paar Bier und dazu Eis. Arian fordert Einen nach dem Anderen zum Kickern heraus. Tooor !!!
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