Rolf & Regina im Hotelrestaurant mit Band
Die Bungalows unseres Hotels "Barberyn Reef" (GPS N06°27.028' E079°58.775') in Beruwela bei Bentota sind einfach, aber dafür zweckmäßig eingerichtet. Unser Zimmer ist sehr groß und das Doppelbett mit dem obligatorischen Moskitonetz abgehängt. Die zahlreichen Geckos an den Zimmerwänden halten den Bestand an Quälgeistern auf einem erträglichen Niveau. Geduscht wird unter Palmen, da das Badezimmer unter freiem Himmel liegt. Bevor wir allerdings unsere Dusche nutzen können, müssen wir zuerst die Affen verjagen.
Blick vom Zimmer in unser Badezimmer
mit Freiluftdusche und Badewanne
Auslegerboote am Hotelstrand des "Barberyn Reef"
Auf die Hotelhütten herabfallende Kokosnüsse "King Coconuts" sind ein ständiges Ärgernis. Jeden Tag erscheint pünktlich gegen 17 Uhr ein Waran auf der Suche nach Essensresten auf dem "Abfallplatz" hinter unserem Hotel. Dort lauert ihm ein kleiner Junge auf und gibt mir Bescheid, als der Waran erscheint. Als ich ihm aber mit meiner Kamera zu sehr auf den Leib rücke, flüchtet er in den Urwald.
Waran hinter dem Hotel
Alarm am Pool des Nachbarhotels - unser Hotel hat leider keinen Pool! Faulenzende Touristen werden am Swimmingpool von einer Schlange aufgeschreckt. Kein Problem! Ein eilig herbeigerufener Knirps von unter einem Meter saust mit einem Stöckchen ins Gebüsch und kommt mit einer Kobra wieder hervor.
Strand vor dem Hotel
In unserem Hotel lernen wir Karin Strauß, eine Berliner Lehrerin kennen, mit der wir zwei Rundfahrten während des Urlaubs unternehmen. Wir fahren am 23.3.1977 von Bentota mit einem Leihwagen des Hotels inklusive Chauffeur ab. Unser Ziel ist der Yala-Nationalpark.
Maskenschnitzerei in Ambalangoda
Der Weg dorthin führt uns über Ambalangoda, bekannt wegen seiner Maskenschnitzereien, nach Hikkaduwa mit seinen Unterwassergärten. Hier unternehmen wir eine Fahrt mit einem Glasbodenschiff über die Korallengärten. Weiter geht es nach Galle. In Galle besichtigten wir eine Ebenholzschnitzerei, wo wir einen großen Elefanten und eine Elefantenbrücke aus Ebenholz erstehen. Allein der Elefant wiegt schon etwa 5kg, wo sollen wir das nur alles verstauen? Den Yala -Nationalpark besichtigen wir unter Leitung ortskundiger Ranger auf der Ladefläche eines Jeep. Für einen kurzen Moment bekommen wir sogar einen Leoparden zu Gesicht. Kurz darauf fühlt sich ein Elefantenbulle durch uns gestört und bläst zum Angriff. Wir fürchten hierbei den Kürzeren zu ziehen und machen uns mit Vollgas aus dem Staub.
Nach der Besichtigung checken wir im Hotel des Nationalparks ein. Mitten in der Nacht werden wir von einem Höllenlärm unsanft aus dem Schlaf gerissen. Als Karin, die im Nachbarzimmer schläft, ihre Terrassentür öffnen will, um nach den Schreihälsen zu sehen, fällt ihre Terrassentür aus den Angeln und zerschellt auf dem Boden. Dieser Knall erschreckt selbst die Affenbande, die sich schleunigst aus dem Staub macht. Spätestens jetzt ist das ganze Hotel wach. Nachdem die Tür wieder provisorisch hergerichtet ist, legen wir uns endlich ins Bett.
Fischer beim Einholen der Netze an der Ostküste
Fischer bei der Arbeit an der Ostküste
Hier wird aus Muscheln und Korallen Kalk gebrannt, um Baumaterial zu gewinnen
Am zweiten Tag verlassen wir den Park und sehen früh morgens den Fischern bei der Arbeit zu. An Weligamas Palmenstrand besuchen wir die Stelzenfischer. Weiter geht es in Richtung Tanamalwila und über Koslanda und Pelmadula nach Ratnapura, der Juwelenstadt.
Diyaluma-Falls (N06°43.958' E081°01.901')
Das Wort Arbeitsschutz ist den Edelsteinsuchern in Ratnapura völlig unbekannt. Diese hier graben auf eigene Rechnung und versuchten mir sofort ihre Funde zu verkaufen. Im Rohzustand ist es für einen Laien absolut unmöglich, eine Klamotte von einem Edelstein zu unterscheiden!
Edelsteinsucher in Ratnapura
Hier findet man nach alter, traditioneller Art des Grabens und Waschens Saphire, Turmaline, Rubine und Katzenaugen im Boden.
Edelsteinschleiferei in Ratnapura
Die einfachen Steine werden vor Ort unter primitivsten Bedingungen geschliffen. Wertvollere Steine werden in Amsterdam weiter verarbeitet.
Bauern auf ihren Reisfeldern
Für diese Fahrt haben wir uns vom Hotelbesitzer zwei Fahrer mit Auto vermitteln lassen. Auch bei dieser Fahrt sind wir wieder zu dritt, also mit Karin Strauß unterwegs. Das erste Tagesziel ist die alte Ruinenstadt Polonnaruwa aus dem 8. - 14. Jahrhundert. Die Fahrt geht über die Hauptstadt Colombo, weiter nach Ambepussa, Dambulla und über Habarane nach Polonnaruwa. Polonnaruwa war vom 11. bis zum 13. Jahrhundert mit kurzen Unterbrechungen die königliche Residenz der Singhalesen. Unter der Regentschaft von Parakrama Bahu I. (1153-1186) entwickelte sich Polonnaruwa zur höchsten Blüte. Die wichtigsten und schönsten Bauwerke stammen aus diesem 12. Jahrhundert, dem "Goldenen Zeitalter Lankas". Als im 14.Jahrhundert die Tamilen von Indien her kommend ins Land einfielen, begann der Verfall Polonnaruwas.
Reste eines Tempels mit Mondstein in Polonnaruwa
Dagoba "Rankot Vihara" in Polonnaruwa (N07°57.494' E081°00.190')
Der sitzende -, der stehende - und der liegende Buddha
Gal Viharaya (N07°57.958' E081°00.304')
Nach der Wiederentdeckung Polonnaruwas im vergangenen Jahrhundert begann man dann um 1900 mit den Ausgrabungen. Im Jahr 1935 wurde die Ruinenstadt dann zur Besichtigung freigegeben.
Der liegende Buddha Gal Viharaya (N07°57.958' E081°00.304')
Am 2.Tag geht es weiter nach Sigiriya.
Blick zum Felsen von Sigiriya - Bauer vor seiner Hütte
Verkehr von rechts!
Aufstieg auf den Felsen von Sigiriya (Himmelsburg)
Sigiriya (Himmelsburg) ist ein rotbrauner Felsen, der weithin sichtbar aus dem Dschungel ragt. Sigiriya steht für ein Symbol ceylonesischer Hochkultur: die "Wolkenmädchen" von Sigiriya - farbige Fresken aus dem 5. Jh. n. Chr. - welche sich auf halbem Wege zum Gipfel in einer Nische des Felsens befinden.
Wolkenmädchen - Felszeichnungen Sigiriya
Auf dem Berg stehen noch die Ruinen einer im 5. Jahrhundert von König Kassapa errichteten Festung. Die Felszeichnungen, die "Wolkenmädchen", wurden wahrscheinlich von den Wachmannschaften der Festung auf den Fels gemalt.
Wolkenmädchen - Felszeichnungen Sigiriya
Über Dambulla und Matale mit seinen Gewürzgärten erreichen wir die alte Hauptstadt Kandy (letzte Hauptstadt der singhalesischen Könige), wo wir uns die Kandytänzer und am Abend den "Tempel des Zahn", den Dalada Maligawa anschauen.
Kandytänzer
Eingang zum "Tempel des Zahn" (Dalada Maligawa)
Mönch im "Tempel des Zahn" (Dalada Maligawa)
Kandy, bis 1815 die letzte Königstadt Sir Lankas, ist um den Tempel Dalada Maligawa herum gebaut. Dieser Tempel beherbergt die heiligste buddhistische Reliquie: den linken, oberen Eckzahn Buddhas.
Fischhändler in der Markthalle von Kandy
Eine Unterkunft fanden wir bei einem Ceylonesen in Kandy, der lange Zeit in englischen Diensten stand.
Schlangenbeschwörer mit seiner Tochter am Elefantenbad in Kandy
Der 3.Tag führte uns über Matale wieder nach Bentota zurück. Mit hereinbrechender Dunkelheit erhöht unser Fahrer kontinuierlich das Tempo. Wobei es ihn einen Dreck schert, ob er eine freie Straße unter den Reifen hat, oder gerade durch ein Dorf fährt. Statt der Bremse wird mit Hingabe die Hupe benutzt. Ein entgegen kommender Laster, den wir alle wegen seines einzelnen Scheinwerfers (hatte die Leuchtkraft einer alten Kabidfunzel) für ein Moped halten, wäre dann auch fast unser aller Ende gewesen.
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Tempel und heiliger Baum
Als Reiseandenken erstehe ich während des Urlaubs einige alte Palmbücher, wahrscheinlich mit Buddhas Zitaten in Singali. Bei den Büchern handelt es sich um etwa 30 mit einer Kordel gebundene Palmblätter zwischen zwei Holzdeckeln. Sie sind etwa 30cm lang und ca. 5-6cm breit.
Palmbuch
Palmblatt
Erinnerungsfoto nach dem Besuch des Gewürzgartens mit Dorfbewohnern von Matale
oben Mitte: Karin und Regina
unten Mitte: Rolf Kästner mit Kindern
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