Trogir

Arian ist auch schon aus dem Zelt gekrabbelt und holt Frühstücksbrötchen und Kuchen. Nach dem Frühstück bezahlt Regina den Campingplatz und geht noch schnell duschen, dann sind wir alle startklar. Kurz hinter Ston werde ich endlich fündig auf der Suche nach Austern: Wir kaufen am Wegesrand 12 Austern, das Stück für 3 Kuna. Als nächstes wird der VW-Bus vollgetankt, dann passieren wir auf der Heimfahrt auch schon den Grenzstreifen Neum, der zu Bosnien-Herzegowina gehört. Bei der Einfahrt fällt die Kontrolle aus, da der Polizist gerade Benzin in seinen Stromgenerator füllt. Auch die Ausfahrt nach Kroatien verläuft sehr zügig, da der Grenzbeamte auf seinem Stuhl sitzt und schläft! Schade, so richtig tolle Kontrollen und Schikanen an einer Grenze, wie noch zu DDR-Zeiten, habe ich seitdem nicht mehr erlebt. Ich bin mit dem Auto allerdings auch noch nicht nach Russland gefahren! Ich erinnere mich noch genau, als ich mit einem Freund Anfang der 70er Jahre (da hatte der Kalte Krieg gerade Hochkonjunktur) auf der Transitfahrt nach Westdeutschland im Winter einmal volle 12 Stunden in einem alten VW-Käfer an der Kontrollstelle Dreilinden (Checkpoint Bravo) in Berlin warten musste!

Kurz vor Trogir halten wir unter Bäumen an und essen die Austern. Der Geschmack ist gut, reicht aber an die französischen Austern nicht ganz heran. Auch ist ihre Form etwas flacher und die Schale am Rande dünner. Während unseres ersten Frankreichurlaubs 1981 haben wir Austern schätzen gelernt. In Berlin gibt es ja zum Glück eine erstklassige Quelle für alle frischen Meerestiere: Lindenberg in der Morsestraße! Dort bezahle ich für eine große Marenne-Auster, meiner Lieblingssorte, zur Zeit zwischen 50 und 75 Cent (zwischen 0,99 und 1,50 DM).

Austernfrühstück
Austernfrühstück

Um 14 Uhr beginnen wir unseren Bummel durch Trogir. Herrliche Jachten liegen am Kai nahe der alten Stadtmauer. Beim Anblick einer Pizzeria plagt uns plötzlich der Hunger. Hot Dogs und Hamburger gibt's hier auch und gerade wird auch noch ein Tisch im Schatten frei. Pizza und Hamburger sind ohne Fehl und Tadel, allerdings schafft Arian seinen Hamburger nicht! Kein Wunder, hatte er vorhin doch ein großes Stück Kuchen verdrückt, als ich die Austern aß.


Ach ja, da fällt mir noch eine Geschichte ein: Der Hot Dog wurde in Amerika, auf Coney Island erfunden. Die Leute nannten ihn anfangs "dachshound sausage", übersetzt Dackelwurst, da das Würstchen wie ein durchgebogener Dackelrücken aussah. Hier wurde auch 1998 die Weltmeisterschaft im Hot-Dog-Essen ausgetragen. Der Titelverteidiger, der Japaner Hirofumi Nakamama, in Fachkreisen besser als der „Schrecken von Tokio“ bekannt, verschlang 19 Hotdogs in 12 Minuten! Der Herausforderer Ed "Das Tier" Krachi, ein 173-Kilo-Automechaniker aus Detroit schaffte leider nur 14 Hotdogs. Zweiter wurde Charles „Der Hungrige“ Hardy, ein amerikanischer Justizbeamter, der nach 17einhalb Hotdogs satt war, auf gab und um ein Bier bettelte.

Ed „Das Tier“ beschuldigte hinterher den japanischen Weltmeister des Dopings. Möglicherweise hätte er Medikamente zur Muskelentspannung eingenommen, die ihm einen unerlaubten Vorteil verschafft haben könnten. Der Japaner wies den Vorwurf entschieden zurück und meinte, er könne auch locker 100 Sushi in 30 Minuten verschlingen!


 

Jachthafen von Trogir
Jachthafen von Trogir

Die sehenswerte Altstadt von Trogir zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und hat sein mittelalterliches Aussehen in wunderbarer Weise bis heute bewahren können. Seine Gassen und Bauten aus gotischen Häusern und Renaissancepalästen bilden als Ensemble ein besonderes Baudenkmal.

Trogir wurde gegen Ende des 3. Jahrhunderts v.Chr. von Griechen aus Issa, der Insel Vis, gegründet und 1420 von Venedig annektiert. Am Morska vrata, dem Seetor, sind noch große Reste der Stadtmauer erhalten. Auf der gegenüberliegenden Seite betritt man die Stadt durch das Landtor, das Kopnena vrata. Sehenswert auch Sveti Lovro, die Sankt Laurentius Kathedrale mit der Taufkapelle und der Orsini-Kapelle.

Nach der Besichtigung von Trogir machen wir uns auf den Weg zum Krka-Nationalpark. Weit kommen wir aber nicht, denn in Primosten hat die Polizei die Küstenstraße wegen der Waldbrände gesperrt. Wir schauen in die Karte und entschließen uns für eine Nebenstrecke. Verfolgt von zwei polnischen Autos lande ich kurz darauf auf einer Schotterpiste im kroatischen Outback. Arian ist hellauf begeistert von solch schlechten Straßen. Trotzdem müssen wir wieder zurück! Ein Kroate aus Bonn am Rhein kennt aber schließlich einen Schleichweg und lotst uns über Vadalj, Veza und Mitlo zur Straße 58. Von hier aus erreichen wir den Campingplatz "Camp Marina" am Krka-Nationalpark (GPS N43°47.978' E015°56.574'), wo wir uns mit unseren Freunden verabredet haben.

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