Bauanleitung für das Adventshaus


Material: 1 Platte Multiplex-Birke 6,5mm, 1,5m x 3m, Weißleim (Ponal), 8 Hutmuttern Messing M8, 4 Hutmuttern Messing M5, M5 Gewindestange, 2 Stück M8 Gewindestangen, 8 Unterlegscheiben 23 x 8, 4 Unterlegscheiben 15 x 5, 4 Gewindehülsen (8mm Durchmesser, innen M5), 2-Komponenten-Kleber (z.B. Stabilit-Express), Schraubensicherung (z.B. Loctite), Grundierung, Farbe (Acryl, oder Plaka)

Arbeitsgeräte: Kreissäge, Stichsäge, Bohrmaschine, 8 und 10mm Holzbohrer, Metallsäge, Raspel und Feilen, Sandpapier (80er, 150er, 240er, 320er), Pinsel, kleine Zwingen und/oder Federklammern


Bevor mit dem Zuschneiden begonnen wird, bitte alle Maße kontrollieren, vielleicht ist mir hier noch irgendwo ein Fehler unterlaufen. Die Bauanleitung wurde bis zur endgültigen Fassung mehrmals überarbeitet und nachgebessert, derweil das Haus schon lange fertig war. Ich baue meist aus dem Kopf heraus, nach Handskizzen, ohne detaillierte Anleitungen und lasse Ideen mitten ins Projekt einfließen. Also genau so, wie man es eigentlich nicht machen sollte!


Dass eine ganze Platte (Multiplex-Birke 1,5m x 3m, also 4,5qm insgesamt) preislich am günstigsten ist, habe ich ja schon erwähnt. Wer in der Nähe keinen Großhandel hat und daher beim Einzelhändler einkaufen und zuschneiden lassen muss, zahlt natürlich drauf, hat aber andererseits selbst nicht so viel Arbeit mit dem Zuschnitt.

Zuerst wird ein Schnittplan für alle Teile erstellt (entfällt natürlich, wenn man die Teile im Handel zuschneiden lässt), um den Verschnitt so gering wie möglich zu halten. Danach werden alle Teile mit der Kreissäge zugeschnitten und mit einem Bleistift markiert.

Dann die 6 Teile A, die 4 Teile B, 1 Teil D, 4 Teile E und je 1 Teil F und G - je nach vorhandenem Werkzeug mit der Kreissäge oder einem Fräser - nuten. Die Breite der Nut beträgt 7mm, d.h. 0,5mm Luft bei 6,5mm Holzstärke, was auf jeden Fall ausreicht. Weniger führt nur zu Schwierigkeiten beim Zusammenstecken, da das Holz nicht 100%ig maßhaltig ist und beim Schneiden natürlich auch Toleranzen auftreten.

Die Punkte für die Durchführungen der Gewindestangen in den Teilen E, F und G werden angezeichnet und mit einen Holzbohrer gebohrt. Dazu alle Brettchen mit untergelegtem Abfallholz mittels einer Zwinge bündeln und gleichzeitig bohren. Das Abfallholz verhindert das hässliche Ausbrechen des untersten Brettes, wenn der Bohrer austritt. Jetzt kann das Holz für das Innenhaus (hier allerdings schon mit Sockel) probehalber zusammen gesteckt und anschließend geschliffen und grundiert werden. Dazu benötigt man natürlich noch die 3 Teile C und D innen als Trennwände.

Bei dieser Gelegenheit sollte man alle Teile zusätzlich und verwechslungssicher markieren, damit man sie auch nächstes Jahr wieder in der gleichen Stellung zusammen setzen kann. Ich habe sie zu diesem Zweck mit "Ortsangaben" versehen und an allen Stirnseiten farbig markiert.

Auf den Außenwänden die Fenster mit Bleistift anzeichnen und mit einem Holzbohrer jedes Fenster in einer Ecke für das Sägeblatt durchbohren. Jetzt werden die Fenster mit der Stichsäge ausgeschnitten. Unbedingt ein neues, scharfes Blatt verwenden, da sonst das Holz unten ausfasert. Anschließend die Flächen mit Raspel und/oder Feile nacharbeiten. Multiplex-Birke ist sowieso sehr empfindlich und weich, wodurch sich das Ausreißen leider nicht völlig verhindern lässt.

Aus Restholz kann man sich Kleinteile für Verzierungen, wie z.B. Fensterbretter schneiden. Gegebenenfalls Verzierungen an den Außenwänden anbringen und danach das Holz schleifen.

Nun ist der Sockel und der Deckel an der Reihe. Der Steg ringsum muss nicht sein, es geht auch ohne. Er wird lediglich aufgeleimt und die Kanten nach dem Trocknen geschliffen. Nun noch die 10mm Löcher für die 8mm Gewindestangen bohren - ein Teil E dient als Schablone - und probehalber zusammen bauen. Wenn sie sich an die Maße gehalten haben, müsste eigentlich alles passen.

Zuletzt wird das Dach aus den Teilen M, N und P geleimt. Jetzt wird das Dach an das Haus angepasst und mithilfe von einigen Stücken Vierkantholz verleimt. Zwei Stück 20 x 20mm Kantholz (ca. 100-150mm lang) wird im Winkel von 45° durchtrennt und mit der Schräge nach unten in den Winkel von den Teilen M/N und P geleimt. Mit diesen vier Kanthölzern ruht das Dach auf dem Deckel des Hauses. Nun 4 Löcher (8mm) für die 5mm Gewindestangen in das Dach bohren.

Jetzt muss die Verbindung Dach-Haus erfolgen: Durch die 4 Löcher im Dach wird weiter in den Deckel gebohrt. Ich habe mich zur Befestigung des Daches am Deckel für Gewindehülsen entschieden, die mit 2-Komponentenkleber im 45°-Winkel in den Deckel eingeklebt werden. Den 2-Komponentenkleber in Ruhe aushärten lassen. Die 5mm Gewindestangen werden mit dem einen Ende in der Hutmutter verklebt (z.B. mit Loctite) und dann per Hand in die Hülse geschraubt.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Außenanstrich!

Der Autor wünscht allen Bauherren ein Frohes Fest und den Kindern viel Freude an ihrem neuen Eigenheim.

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